Die Heilkraft der Tiere

Schon lange ist bekannt, dass Tiere auf den menschlichen Körper, Geist und die Seele eine heilsame Wirkung haben und die ganzheitlich positiven Auswirkungen sind wissenschaftlich vielfältig belegt. Sie entfalten sich ganz besonders auf Menschen mit physischen, psychischen, sozial-emotionalen oder kognitiven Einschränkungen. Bereits die bloße Anwesenheit eines Tieres kann unzählige Prozesse in deinem Körper auslösen – beispielsweise kann die Ausschüttung des sogenannten Bindungshormons „Oxytocin“ – welches zu den Glückshormonen gehört – ausgelöst werden. Oxytocin steigert nachweislich dein Wohlbefinden, reduziert Stress, beeinflusst generell soziale Interaktionen und kann einen Beitrag leisten, das zwischenmenschliche Vertrauen, die Empathiefähigkeit zu stärken und wirkt beruhigend. Der Kontakt mit Tieren zeigt eine antidepressive Wirkung und begünstigt das Lösen psychischer Blockaden. Durch das Zusammensein mit Tieren regulieren sich Atem- und Herzfrequenz bzw. Puls und es kann die Linderung von Schmerzen und Muskelentspannung positiv beeinflusst werden.

Die Heilkraft der Tiere

Tiere werten nicht, sie sind frei von Vorurteilen und nehmen uns Menschen an, wie wir sind – unabhängig von Gesundheitszustand, Alter, Aussehen, Status, Hautfarbe, Herkunft o. ä. Jeder der mit Tieren lebt, weiß davon. Das Tier ist seit Jahrtausenden Freund, Gefährte, Familienmitglied und Helfer an der Seite des Menschen und wir entwickeln enge emotionale Bindungen zu ihnen.

Tieren zuzuhören ist weit mehr als das Hören mit den Ohren. Es ist vielmehr ein Horchen mit dem Herzen. Wenn wir den Tieren bis in die Tiefe mit offenem Herzen zuhören und eine innere Verbindung herstellen, dann können wir spüren, dass die Tiere, die Natur und wir Menschen miteinander verbunden sind. Es ist die Sprache unseres Herzens, eine Sprache ohne Worte, die uns daran erinnert, dass wir eine Einheit bilden. Unabhängig von vermeintlich körperlichen, geistigen, psychischen Handicaps entsteht ein für Körper, Geist und Seele heilsamer Prozess durch das Miteinander von Tier und Mensch, durch die Erfahrung von Zugehörigkeit und bedingungslosem angenommen sein.

Tiere sind Herzöffner, die unser tiefstes Inneres, unsere Seele berühren. Tiere unterstützen uns dabei zu wachsen und uns zu dem Menschen zu entwickeln, der wir wirklich sind u. a. indem sie uns zeigen, woran wir noch arbeiten dürfen und auch worin unsere Fähigkeiten liegen.

Spieglein, Spieglein auf der Weide

Im Zuge von tiergestützten Coachings wird oftmals davon gesprochen, dass ein Tier der Spiegel deiner selbst ist und im Umgang mit Tieren das eigene Verhalten / Fühlen / Wahrnehmen / deine Körperspannung / deine Stärken und Potentiale transparent wird bzw. werden. Im Tier siehst und findest du auch ein Abbild deiner eigenen inneren Landschaft, quasi eine Projektion deiner Seele, welche sich in der Wahrnehmung des Tieres bzw. in der konkreten Resonanz des Tieres zeigt. Tiere spiegeln deine Persönlichkeitsanteile und Schattenseiten, wodurch du die Möglichkeit erhältst, deine Probleme und auch Lösungsmöglichkeiten zu erkennen. Vielleicht gewinnst du Erkenntnisse und Ideen welche du in dein privates und / oder berufliches Leben, deinen Alltag transportieren möchtest. Du lernst dich und eventuell auch andere Menschen auf eine höchstwahrscheinlich neue, andere Art und Weise kennen und verstehen.

Neuweltkameliden und Pferde sind tolle PartnerInnen für Anliegen, die mit Nähe-Distanz-Thematik, Grenzwahrnehmung, Führung, Teamarbeit -fähigkeit, Verantwortungsbewusstsein -übernahme, Stressabbau, Achtsamkeit, äußerer und innerer Balance, ganzheitlicher (Körper) Wahrnehmung, Vertrauen und Sicherheit sowie Impulsregulation zu tun haben.

Lamas und Alpakas lehren dich Entschleunigung und Langsamkeit der Zeit

Lamas und Alpakas eignen sich aufgrund ihres ruhigen, menschenfreundlichen und sanftmütigen Wesens in besonderem Maße als Begleittiere in der Therapie, Pädagogik, im Coaching und bei Aktivitäten.

Die Neugier, Aufmerksamkeit, vorsichtig-sanfte Annäherungsweise gepaart mit den großen Augen und Ohren, die immer auf Empfang zu sein scheinen, machen Lamas und Alpakas zum wertvollen tierischen Kommunikationspartner v. a. hinsichtlich Entwicklung bzw. Förderung von beispielsweise sozio-emotionalen, körperlichen, kognitiven Kompetenzen. Neuweltkameliden, zu denen Lamas und Alpakas gehören, haben als Herdentiere ein reges Sozialleben mit überwiegend körpersprachlicher Kommunikation, was sie zu ausgezeichneten BeobachterInnen macht.

Als Therapiebegleittiere eignen sie sich besonders dafür, Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten und / oder psychischen Störungen, Traumatisierungen, Entwicklungsverzögerungen oder geistiger Behinderung und Menschen mit Stress-Symptomen im Rahmen von tiergestützten Interventionen zu begleiten. Das arttypische Verhalten zur Körperpflege von Lamas und Alpakas beschränkt sich auf Scheuern und Wälzen, gegenseitige Fellpflege, wie dies bei Pferden zu beobachten ist, findet nicht statt.

Aus der Tatsache, dass Neuweltkameliden freundliche Begegnungen auf Distanz sowohl mit Artgenossen als auch Menschen pflegen, ergibt sich, dass Lamas und Alpakas keine Streicheltiere sind. Bestätigt wird dieses Faktum durch das Fehlen des mütterlichen Instinkts, das Neugeborene nach der Geburt trocken zu lecken, was eine weitere angeborene Voraussetzung ist, dass Streicheleinheiten wie Umarmen, Kuscheln und intensives Kraulen als angenehm empfunden werden können. Somit stürmen die sensiblen Neuweltkameliden nicht auf den Menschen zu, sondern bewahren einen freundlichen und abwartenden Abstand, welcher besonders für introvertierte, unsichere und auch ängstliche Menschen sehr hilfreich ist. Durch dieses zurückhaltende Verhalten unterscheiden sich die Lamas und Alpakas zu vielen anderen Haus- und Nutztieren.

Bei uns leben beispielsweise Pferde, Hunde, Katzen – Tiere, welche üblicherweise die Entfernung zum Menschen deutlich schneller verringern. Lamas und Alpakas mit ihren ruhigen Bewegungen und ihrer freundlichen Distanziertheit gewähren viel Zeit, Zeit, um von sich aus und im ganz eigenen Tempo sich dem Tier zu nähern. Die Achtsamkeit, Geduld und friedliche Ausstrahlung der Neuweltkameliden können dich berühren und gleichzeitig auf dich eine beruhigende und ausgleichende Wirkung haben. Die von den Lamas und Alpakas übertragene Ruhe und Gelassenheit helfen dir ganzheitlich zu entspannen und bei sowie in dir anzukommen.

Pferde lehren dich auf deinen Atem zu achten und die Erde unter deinen Füßen zu spüren

Pferde sind Flucht- und Herdentiere, sehr feinsinnige, friedfertige, soziale, kraftvolle und reaktionsschnelle Wesen, haben große ausdrucksstarke Augen und generell eine magische Ausstrahlungskraft. Die bei uns am Hof lebenden Pferde unterstützen uns bei Interventionen bzw. Coachings ohne die Tätigkeit des Reitens. Über Versorgung, Pflege, Kontaktaufnahme bzw. Beziehungsaufbau und Interaktion vom Boden aus werden v. a. sozial-emotionale Kompetenzen, Motorik, ganzheitliche (Körper)Wahrnehmung und Soft Skills gefördert und gestärkt. Damit sich dir ein Pferd anschließt, bedarf es Präsenz im Hier und Jetzt, Authentizität, Einfühlungsvermögen, Geduld und vor allem Vertrauen.

Durch die trotz Domestikation verankerten Urinstinkte gepaart mit höchst ausgeprägter Sensibilität können dich Pferdewesen als Spiegel in deiner Entwicklung bereichern und fördern. Sie reagieren auf deine Mimik, Atmung, Körperspannung, Emotionen, Absichten u. v. m. – Pferde sind mitfühlende und sich anpassende Wesen und wahre Meister dich ganzheitlich zu lesen und dir entsprechend Feedback zu geben. Sie sind in ihrer Kommunikation ehrlich sowie klar und dadurch wertvolle LehrmeisterInnen.

Pferde stehen mit allen vier Hufen fest auf dem Boden. Vielleicht kennst du durch die permanente gedankliche Forderung das Gefühl, dass sich all deine Energie im Kopf befindet, dass du nur noch funktionierst ohne wirklich mit dir selbst und dem Hier und Jetzt im Kontakt zu sein. Im Grunde bist du – genau wie das Pferd – stark mit dem Element Erde verbunden. Komm zur Ruhe, finde dein Gleichgewicht, übe dich in Gelassenheit und fühle deine Standfestigkeit. Die Konzentration auf deinen Atem hilft deinen Kopf verstummen zu lassen und deine Intuition zu trainieren. Probiere selbst, welche Wirkung bewusstes Atmen sowie bewusstes Fühlen der Verbindung deiner Fußsohlen mit Mama Erde auf die Pferde – und auf dich – hat.

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